Mit seinem Namen verbindet sich die Erinnerung an eine berühmte Familie der österreichischen Sozialdemokratie. Suschitzkys Vater Wilhelm gründet 1901 mit seinem Bruder Philipp die erste sozialistische Buchhandlung in Wien und später den auf sozialkritische, pazifistische und freidenkerische Literatur spezialisierten Anzengruber Verlag „Brüder Suschitzky“, der die maßgeblichen Schriften von Rosa Mayreder, Alfons Petzold oder Hugo Bettauer veröffentlicht.
Wolf Suschitzky wird an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt zum Photographen ausgebildet. Nach dem Februar 1934 muß er emigrieren, das Familienunternehmen wird 1938 „arisiert“. Zunächst im Exil in den Niederlanden, geht Suschitzky 1935 nach London, wo seine Schwester Edith Tudor-Hart, ebenfalls Photographin, lebt, und beginnt professionell zu arbeiten. Suschitzky macht sich einen Namen als Photoreporter für Zeitschriften wie Illustrated oder Picture Post und arbeitet als Kamerassistent, später als Kameramann für den renommierten Dokumentarfilmer Paul Rotha. 1944 ist er Mitbegründer der Filmkooperative DATA, 1950 dreht er seinen ersten Spielfilm „No Resting Place“. Heute kann Suschitzky auf ein Werk von rund 200 Kino-, Dokumentar- und Fernsehfilmen zurückblicken.
Parallel zur Filmarbeit nimmt ein umfangreiches photographisches Œuvre Kontur an, das weltweit in Galerien und Museen gezeigt wird. Suschitzkys frühe Kinderbücher in Farbphotographie sind gesuchte Sammlerstücke, seine Milieustudien der Londoner Charing Cross Road aus den Dreißigerjahren längst in das ikonografische Gedächtnis des 20. Jahrhunderts eingegangen.
2006 | Museo della Vita e delle Tradizioni Popolari Sarde, Nuoro, Sardegna |
Literaturhaus, Wien, Österreichische Exilbibliothek & SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien | |
The Print Sales Gallery at the Photographers’ Gallery, London | |
hug - Gallery for International Photography, Amsterdam | |
2004 | University of the Arts, London |
2002 | Scottish National Portrait Gallery, Edinburgh, An Exile’s Eye. The Photography of Wolfgang Suschitzky |
2001 | The Special Photographer‘s Company, London |
2000 | Focus Gallery, London |
1999 | Galerie Johannes Faber, Wien |
1996 | The Photographers’ Gallery, London |
1995 | Open Eye Gallery, Liverpool |
1992 | Zelda Cheatle Gallery, London, Three Generations of Suschitzky – Wolf, Peter & Adam |
1991 | British Academy of Film & Television Arts (BAFTA), London |
1988 | Camden Arts Centre, London |
1986 | Jewish Historical Museum, Glashuis, Amsterdam |
1982 | The Photographers’ Gallery, London |
1954 | Ilford Gallery, London |