Geboren wurde sie als Waldberta Huth im Januar 1923 in Stuttgart. Nach dem Schulabschluss hatte sie einen Traum: sie wollte Schauspielerin werden, doch sie folgte dem Rat des pragmatischen Vaters, der selbst Ingenieur und begeisterter Amateurfotograf war. Mit 17 ging sie nach Weimar, um an der Hochschule für angewandte Kunst und Handwerk bei Walter Hege, dem damals wichtigsten Architekturfotografen seiner Zeit, das Fotografenhandwerk zu lernen. Sehr schnell begreift sie, dass die Fotografie weit mehr als Handwerk ist. Mitten im Krieg besteht sie nach dreijähriger Lehrzeit die Prüfung mit Auszeichnung. Um dem Zwangseinsatz zu entgehen, geht sie in das Agfa-Werk nach Wolfen, damals die führende Entwicklungsabteilung für Farbfotografien. Zunächst widerwillig, denn „Farbe ist Kitsch“, so denkt sie, doch auch hier lernt sie schnell die Möglichkeiten der farbigen Bildgestaltung kennen und schätzen.
Nach dem Krieg gründet sie bald ihr erstes Studio, die „Künstlerische Lichtbildwerkstätte“ in Esslingen. Ihr fotografischer Blick ist geprägt von der modernen Bildsprache, die als „Neue Fotografie“ schon in den zwanziger Jahren entstanden ist und unter subjektiven Vorzeichen die sachliche Fotografie der fünfziger Jahre prägen soll. Ob Portrait oder Sachaufnahme: die Arbeiten der Fotografin zeichnen sich durch eine perfekte Gestaltung aus. Walde Huth ist eine Allround-Fotografin, das Angebot ihres Ateliers bietet von Portraits über Theater- und Kunstaufnahmen auch Werbe- und Modefotografien an. Durch die Mode lernt sie die Welt kennen, kann reisen. Ihre berühmtesten Aufnahmen entstehen in Paris. Hier fotografiert sie die Star-Mannequins der Zeit, allerdings nicht im Studio, sondern mitten im Stadtraum: vor dem Eiffelturm, an der Seine, im Wechsel und Kontrast zur Architektur und zum Leben in der Metropole. Schnell wird man auf die Fotografin, die nicht nur in deutschen Magazinen veröffentlicht, aufmerksam. Doch den Vertrag mit der Vogue lehnt sie ab, denn sie hat bereits ihren Mann kennen gelernt.
Mit dem Architekturfotografen Karl Hugo Schmölz wird sie in Köln von 1958 bis zu seinem Tod 1986 das gemeinsame Atelierhaus-Studio „schmölz+huth“ führen. Neben den vielfältigen angewandten Arbeiten bleibt Raum für die freien Projekte. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sie auch zum Verkauf des Atelierhauses zwingen, bleibt ihr jedoch eine Wohnung im ehemaligen Kellerlabor des Hauses. Walde Huth kann 2006 das gesamte Archiv des Studios „schmölz+huth“, sowie ihr komplettes eigenes fotografisches Werk an den Kölner Sammler Horst Gläser veräußern. Dieser Verkauf ermöglichte es auch, das Lebenswerk von Walde Huth zu sichten und zu katalogisieren. Stets energiegeladen, experimentierte Walde Huth bis ins hohe Alter mit neuen schöpferischen Möglichkeiten der Fotografie. Sie stirbt bei einem Wohnungsbrand am 11.11.2011.