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Loïc Bréard:Loïc Bréard Vita→ Vita
Urban Sketches
1999-2009

16. Oktober 2009 bis 29. Januar 2010

:  –

Urban Sketches # 48, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm

Die Hamburger Galerie Hilaneh von Kories präsentiert vom 16.10.2009 bis zum 12.2.2010 die Ausstellung »Urban Sketches« mit Schwarzweiß-Bildern des Fotografen Loïc Bréard.

Der in Nantes in der Bretagne geborene und in Hamburg lebende Loïc Bréard ist ein Fotokünstler, dessen Werk bestimmt ist von einer großen Liebe zu der visuellen Vielfalt des Lebens. Wir sahen es bei seiner bekannten, als Buch erschienenen Serie über die prächtige Wallfahrt von El Rocío in Andalusien – und wir sehen es jetzt wieder, in seinen neuen Architekturaufnahmen: Das Leben der Menschen, ihr Gestaltungswille, die Formen der Architektur, das alles gehört für Bréard zusammen.

Architekturfotografie ist oft von äußerst kühler Reserviertheit – auf Wunsch der Architekten. Die Fotografen nehmen sich zurück, dokumentieren das Werk des Architekten, trachten danach, alles Persönliche aus ihren Aufnahmen verschwinden zu lassen. Wie anders sind die mit der Leica-Kleinbildkamera entstandenen Bilder, die jetzt als Silbergelatine-Abzüge in der Galerie Hilaneh von Kories zu sehen sind: in der Komposition vollendet, mit viel Sinn für Dramaturgie, zeigen sie Ansichten unserer gebauten Umwelt: Architekturdetails, serielle Strukturen, Fassaden.

Immer wieder sind es Spiegelungen, die Bréard begeistern. Der fotografische Blick in eine glänzende Oberfläche, in der sich die Außenwelt spiegelt, gehört zu den klassischen Themen der Fotografie. Spiegelungen und Reflexionen, in metallischen Oberflächen etwa oder im schillernden Glas zeitgenössischer Hochhausarchitektur, sind für ihn eine Möglichkeit, ein subjektives Element in seine Architekturfotografie einfließen zu lassen, visuelle Brüche zu inszenieren – eine Technik, welche die surrealistische Fotografie zur Meisterschaft gebracht hat.

Doch Spiegelungen, Verzerrungen und Dopplungen – sein Hang zum Experimentellen – können nicht verbergen: Bréards fotografischem Werk wohnt stets ein klassisch-eleganter, aber auch technisch vollendeter Zug inne. Er fotografiert ausschließlich analog und ausschließlich in Schwarzweiß – weil Schwarzweiß, wie der Fotograf einmal gesagt hat, »in völlig unnachahmlicher Weise das Sein hinter dem Schein, die Emotion hinter der menschlichen Fassade hervortreten lässt«.

Und das ist es wohl, was uns an diesen Fotografien so fasziniert: die Tiefe in den Bildern. Die Tiefe der Kompositionen, der Schatten, doch auch die Tiefe in einem philosophischen und psychologischen Sinn: Die Kamera durchleuchtet das Leben der Menschen, sie beschreibt die Lebensweise in den großen Städten, skizziert die Anforderungen, welche an jene gestellt werden, die hier leben und arbeiten. Der im Hunsrück geborene amerikanische Soziologe Louis Wirth hat diese Anforderungen bereits in seinem 1938 erschienenen Buch Urbanism As A Way Of Life beschrieben: nicht leicht, hier zu bestehen. Architektur ist in diesen Bildern nicht nur gebauter Raum, ist nicht nur Ordnung und Detail. Sie wird – und das zeichnet Bréards Meisterschaft aus – zur Metapher des Lebens selbst.

Loïc Bréard: Urban Sketches # 1, 2009
Silbergelatine auf Baryt, ca. 90 x 120 cm
Urban Sketches # 1, 2009
Urban Sketches # 1, 2009
Loïc Bréard: Urban Sketches # 42, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 30,5 x 46 cm
Urban Sketches # 42
Urban Sketches # 42, 2008

Hinter diesen Fenstern, transparenten Glasflächen und Architektur-Waben, hinter diesen Ornamenten der Moderne und Postmoderne leben und arbeiten Menschen. Wir sehen sie nicht, doch schlendern sie auf leeren Treppen, auf diesen einsamen Fluren. Über so etwas denken wir nach – beim Betrachten der Bilder. Es sind oft beklemmende Ansichten, die Bréard zeigt. Keinesfalls negiert er die Grobheiten, die Flachheiten, das Bedrohliche und die Brutalität der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts – etwa wenn er Architekturdetails wie spitze Schwerter in die Luft ragen lässt.

Loïc Bréard: Urban Sketches # 7, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Urban Sketches # 7, 2008
Urban Sketches # 7, 2008
Loïc Bréard: Urban Sketches # 16, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 90 x 120 cm
Urban Sketches # 16, 2008
Urban Sketches # 16, 2008
Loïc Bréard: Urban Sketches # 12, 2006
Silbergelatine auf Baryt, ca. 120 x 90 cm
Urban Sketches # 12, 2006
Urban Sketches # 12, 2006
Loïc Bréard: Urban Sketches # 29, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Urban Sketches # 29, 2008
Urban Sketches # 29, 2008

Menschen sind im urban verdichteten Raum paradoxerweise fehl am Platz – nie zeigt er sie. Und dennoch sind sie immer anwesend. In dem Aufsatz, Ontologie des fotografischen Bildes‘ hat André Bazin 1945 geschrieben: »Alle Künste beruhen auf der Gegenwart des Menschen, nur die Fotografie zieht ihren Nutzen aus seiner Abwesenheit.« Nur selten hat die Abwesenheit des Menschen so eine menschliche Fotografie ermöglicht wie hier. Bréard, der Malerei und Bildhauerei an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris studiert hat, sagte einmal, er könne seine Fotografien nicht nur sehen, sondern auch riechen und hören. Ein ungewöhnliches Wort aus dem Mund eines Fotografen.

Was erzählen diese Bilder über das Leben? In der Galerie Hilaneh von Kories kann man sie jetzt befragen.

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Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
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Loïc Bréard: Urban Sketches # 4, 1999
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 5, 1998
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Loïc Bréard: Urban Sketches # 6, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 8, 2009
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 9, 2009
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 10, 1998
Silbergelatine auf Baryt, ca. 120 x 90 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 11, 1998
Silbergelatine auf Baryt, ca. 120 x 90 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 13, 2006
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 14, 1998
Silbergelatine auf Baryt, ca. 120 x 90 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 15, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 30,5 x 46 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 17, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 18, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 19, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
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Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
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Loïc Bréard: Urban Sketches # 22, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 24 x 16 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 23, 2008
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 24, 2009
Silbergelatine auf Baryt, ca. 30,5 x 46 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 26, 2009
Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
Loïc Bréard: Urban Sketches # 27, 2009
Silbergelatine auf Baryt, ca. 30,5 x 46 cm
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Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
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Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
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Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
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Silbergelatine auf Baryt, ca. 46 x 30,5 cm
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Silbergelatine auf Baryt, ca. 24 x 16 cm
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Loïc Bréard:
Urban Sketches
1999-2009

16. Oktober 2009 bis 29. Januar 2010
Vernissage: 16. Oktober 2009, 19 Uhr | Laudatio: Prof. Gerd Fleischmann
Öffnungszeiten: Dienstags bis Freitags 14–19 Uhr u.n.V.

Galerie Hilaneh von Kories
Stresemannstraße 384a (im Hof)
22761 Hamburg
Fon: +49 (40) 423 20 10
mail@galeriehilanehvonkories.de
www.galeriehilanehvonkories.de

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Veröffentlichungen zu dieser Ausstellung

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